In meinem Artikel “Overthinking kills your happiness” wurde ich in einem Kommentar gefragt, wie man das Gedankenkarrussel stoppt und auf sein Herz hört.
Mir war sofort klar, dass ich darüber einen Artikel verfassen möchte. Und genauso wurde mir klar, dass ich dafür Zeit brauche, denn es ist in der Tat nicht so einfach auf sein Herz zu hören. Vor allem nicht in der Welt, in der wir heutzutage leben: ständig on Tour, ständig abgelenkt – durch Social Media, durch TV, durch Konsum, durch Stress, der einfach Teil unseres Leben geworden ist. Wie sollen wir es da schaffen nach innen zu horchen, in unser Herz, wenn es um uns herum einfach im laut ist?
Mir ist das sehr lange echt schwer gefallen. Hinzu kamen noch alte Glaubenssätze, der Alltag mit all seinen Verpflichtungen und dem Gefühl sich ständig beweisen zu müssen.
Dadurch bin ich total von mir selbst abgedriftet und habe Entscheidungen nicht mehr aus vollem Herzen getroffen, sondern weil es doch so sein muss oder weil ich mir eingeredet habe, dass es so schon passen wird und gut ist. Oft haben sich diese Entscheidungen dann in eine kleines oder großes Drama verrannt und ich habe die Welt nicht mehr verstanden. Viel schlimmer noch: Ich habe eine innere Unruhe verspürt. Ein Gefühl, dass etwas nicht richtig ist, aber ich konnte es mir selbst nicht erklären was es ist.
Wie habe ich nun angefangen wieder auf mein Herz zu hören?
Es war eine Mischung aus vielem: Zuerst der Erkenntnis, dass es so nicht weitergeht. Dann das Online Coaching bei Kristin Woltmann, bei dem ich mich zum ersten Mal mit dem Thema Glaubenssätze beschäftigt habe, die so einiges aufgewühlt haben. Und das war gut. Denn nur so konnte ich an mir arbeiten und habe für mich in den letzten Monaten erkannt, wie ich es immer besser schaffe meinem Herzen zu folgen.
Ich würde dir gerne drei Tools vorstellen, die mir dabei helfen. Die Reihenfolge ist dabei eigentlich egal.
1. Deine Werte definieren
Wofür stehe ich? Was möchte ich in meinem Leben anziehen? Welche Menschen und Situation möchte ich in mein Leben lassen? Was heißt für mich in Fülle leben?
Diese Fragen habe ich mir Ende letzten Jahres verstärkt gestellt und ernsthaft darüber nachgedacht. Also griff ich zu meinem Notizbuch und habe die für mich wichtigen Werte definiert und vor allem auch ausformuliert.
Das war gar nicht so einfach. Es gibt einfach verdammt viele Werte.
Also habe ich folgende Taktik angewandt:
Ich habe mir eine Liste mit Werten rausgesucht (einfach gegoogelt). Dann habe ich im ersten Schritt davon die zehn Werte markiert, die mich am meisten ansprechen. Und dann habe ich mir diese zehn Werte genau angeschaut und intensiver darüber nachgedacht, was sie für mich bedeuten. Diese Werte habe ich dann in eine Reihenfolge gebracht und die fünf wichtigsten Werte für mich ausformuliert. Was bedeutet mir diese Wert?
Das war für mich super hilfreich und ich habe diese Liste immer bei mir in der Nähe (und inzwischen auch innerlich stark verankert), so dass ich im Zweifel immer darauf zurückgreifen kann und mich daran erinnere, was für mich wirklich zählt. Warum das so wichtig ist? Deine Werte sind wie eine Art Anker und Wegweiser in deinem Leben. Etwas auf das du dich immer beruhen kannst. Wenn du vor einer schwierigen Entscheidung stehst, kannst du dich fragen: Steht diese Entscheidung im Einklang mit meinen Werten?
Voraussetzung ist natürlich, dass du bei der Definition und Ausformulierung der Werte ehrlich zu dir selbst bist. Denn nur so können die Werte dann auch im Einklang mit deinem Herzen stehen. Und wenn du erst mal nur einen Wert findest, dann ist das auch ok. Oft stecken dahinter dann noch ganz viele andere. Das bemerkst du dann, wenn du sie für dich wirklich definierst.
Zum anderen glaube ich an das Gesetz der Anziehung: Gedanken werden Taten.
Wenn wir unsere Werte in uns verankern, dann ziehen wir von Zeit zu Zeit immer die Menschen und Situationen an, die uns gut tun und die im Einklang mit unseren Werten und somit auch mit uns selbst und unserem Herzen stehen.
2.Übe Dich in Dankbarkeit
Zum Thema Dankbarkeit habe ich letztens einen ausführlichen Artikel geschrieben.
Dankbarkeit schafft ein Glücksgefühl. Dankbarkeit schafft eine so positive Energie, die mich immer wieder zum Lächeln bringt. Ich gebe zu, dass es verdammt lang gebraucht hat, bis ich an diesen Punkt gekommen bin, dass ich Dankbarkeit so sehr wertschätze. Und ich bin auch nie sehr regelmäßig darin gewesen mich in Dankbarkeit zu üben. Aber dann hat es auf einmal Klick gemacht und ich war so unendlich dankbar für eine Situation, die mich früher nur traurig gemacht hätte. Aber nun konnte ich die Lektion dahinter erkennen und war auf einmal so dankbar, dass ich so viel aus dieser Situation lernen durfte. Die Dinge in Dankbarkeit zu sehen, macht Dich optimistisch und lässt Dich auf einer ganz anderen energetischen Welle surfen. Und dieses Gefühl ist großartig. Das findet auch Dein Herz.
3.Verbinde Dich mit Deinem Herz
Es gibt eine ganz tolle Übung, die ich in dem Coaching gelernt habe. Und zwar die Herzkohärenz Übung.
Das HeartMath® Institut hat eine eigene Definition der Herzkohärenz erstellt:
Die Herzkohärenz Übung, die dich mit deinem Herzen verbindet ist eine Art Meditation, die Dir dabei helfen kann eine für dich wichtige Frage zu beantworten, die Dir vielleicht schon länger auf dem Herzen liegt.
Ich habe dir diese Übung als Meditation aufgenommen:
Die Anleitung dazu findest du hier:
Mache es Dir an Deinem Lieblingsplatz bequem. Gerne kannst Du Dich für diese Meditation auch hinlegen.
Lege Die Hände auf Dein Herz und atme tief ein und langsam wieder aus. Atme ganz tief in den Bauch, bis er voll mit Luft gefüllt ist und lasse beim Ausatmen die ganze Luft langsam wieder raus.
Jetzt stelle Dir vor, dass du direkt in Dein Herz atmest. Du kannst es als ein Herz oder als ein strahlendes Licht visualisieren. Nun atme 4 Atemzüge ein: 1-2-3-4, und wieder aus 1-2-3-4, halte den Atem 1-2-3-4, einatmen 1-2-3-4, ausatmen 1-2-3-4, halten 1-2-3-4. Atme noch dreimal in diesem Rhythmus in Dein Herz.
Jetzt lasse den Atem einfach fließen. Vielleicht spürst Du jetzt schon ein positives Gefühl, Dankbarkeit, ein Kribbeln im Bauch? Atme weiter in Dein Herz hinein.
Und nun stelle eine Frage, die Dir auf dem Herzen liegt. Du wirst sehr schnell merken wie Dein Herz reagiert. Hüpft es vor Freude und verströmt positive Energie (dann ist die Antwort auf Deine Frage JA) oder zieht es sich zusammen (dann ist die Antwort NEIN). Erkenne das Gefühl. Was sagt Dir Dein Herz?
Nehme noch einen Tiefen Atemzug ein und wieder aus. Nun öffne wieder langsam Deine Augen.
Es kann sein, dass du während der Meditation vielleicht keine Antwort auf deine Frage bekommst. Oder vielleicht hast DU aktuell ja auch gar keine bestimmte Frage im Kopf. Dennoch öffnest Du Dich mit dieser Übung Deinem Herzen und schaffst eine Verbindung. Als ich diese Übung zum ersten Mal gemacht habe, hatte ich auch keine konkrete Antwort bekommen. Am nächsten Tag bin ich allerdings aufgewacht und wusste, dass ich schreiben möchte. Ich hatte keine Ahnung wie und keinen konkreten Plan. Ich wusste nur, dass es ein Herzenswunsch von mir ist zu schreiben, etwas, dass ich früher auch sehr oft und gerne gemacht habe. Ich habe es nicht direkt in die Tat umgesetzt, denn ich hatte ja auch keine konkrete Idee. Aber es war immer in meinem Hinterkopf und ich wusste, dass ich einen Weg finden werde. Und nun habe ich meinen eigenen Blog ins Leben gerufen und absolviere ein Fernstudium “Kreatives Schreiben”.
Ich hoffe, dass diese Tipps auch Dir weiterhelfen.
Wenn wir uns mit unserem Herzen verbinden wollen, müssen wir zunächst die Ruhe in uns finden. Ich weiß, dass das alles andere als leicht ist. Ruhe zu finden in diesem ständigen Lärm und Chaos. In einem Alltag, der nie still zu stehen scheint und in dem es immer nur um höher, schneller weiter geht. Doch umso mehr Ruhepausen wir uns gönnen, umso besser können wir unsere Energien aufladen und in die richtige Richtung lenken – die Richtung des Herzens.
Danke dir für diesen Beitrag – ich bin einen ähnlichen Weg mit der Definition von Werten und der Dankbarkeit gegangen. Deinen dritten Tipp kenne ich nicht, aber werde ich ausprobieren! 🙂 Vielen Dank!
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Dabke dir für dein Feedback!
Ich mag die Herzkohärenz Übung wirklich gerne. Sie gibt mir immer ein wohliges Gefühl.
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