Same Same, But Different

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Ich komme morgens mit der Fähre auf Koh Tao an und es ist ein wenig wie nach Hause kommen. Keine Ahnung, wie lang ich nun unterwegs war: Düsseldorf – Frankfurt – Qatar – Bangkok (mit längerer Pause) – dann den Nachtbus und Fähre nach Koh Tao. Die Fahrt war lang, unbequem – und trotzdem geht es irgendwie immer. Es ist ein langer Weg ins Paradies, aber er lohnt sich so sehr.

Ich laufe die Straße zur Tauchschule hinunter. Es ist ca. 1 km. Ich kenne den Weg, sehe neue Gebäude (oder bilde ich mir das nur ein?) und verlaufe mich für ein paar Meter am Strand (gibt schlimmeres). Bis die Tauchschule aufmacht, sitze ich im Restaurant nebenan. Es ist definitiv Zeit für einen Kaffee. Und ein Bananen Porridge – unfassbar süß und unfassbar lecker. Nach ca. einer Stunde des Wartens, Essens und Ausblick Genießens, gehe ich rüber zur Tauchschule und melde mich an. Es ist alles wie beim letzten Mal. Und doch anders. Das letzte Mal ist vor 1,5 Jahren, meine erste Thailandreise. Nun habe ich mir eine kleine Auszeit genommen und bin 2 Monate auf Reisen. Diesmal ist meine Crew nicht dabei. Auch wenn ich damals allein unterwegs war, habe ich direkt meine Leute, meine Crew getroffen. Ich glaube wir haben die erste bis letzte Minute miteinander verbracht und sind auch heute noch in Kontakt. Es hat einfach direkt gepasst. Zudem haben wir alle zusammen den Open Water und Advanced Kurs gemacht, hatten also den gleichen Zeitplan. Diesmal möchte ich nur Fun Dives machen, ohne Kurs und ohne Plan.

Die Seele reist langsamer als der Körper. Diesen Spruch habe ich letzten noch auf dem wunderbaren  Blog der lieben Annie gelesen. Und es stimmt so sehr. Diesmal merke ich das wirklich sehr. Am ersten Tag bin ich noch nicht direkt bereit mich in die „Tauchgruppe“ zu stürzen und neue Leute kennenzulernen. Irgendwie muss ich erstmal ankommen. Hinzukommt, dass kaum welche der alten Tauchlehrer noch da sind, sprich kaum bekannte Gesichter. Ich merke, dass meine Seele einfach gerade ein bisschen Zeit zum Ankommen braucht und die gebe ich ihr. Ich mache einen ausgedehnten Spaziergang, lasse ich am Strand nieder und Sonne mich. Als ich an einem Massagestudio vorbei laufe gehe ich rein und lasse mich verwöhnen. Genau das habe ich jetzt gebraucht. Ich spüre wie ich langsam ankomme und direkt entfacht meine Neugier und Lust alle Leute kennenzulernen. Und das geht sehr schnell wenn man in einer Tauchschule ist. Schnell bin ich wieder in dieser Gemeinschaft integriert und finde auch hier eine Art Rhythmus und Freiheit zugleich. Ich gehe jeden Tag tauchen (ich liebe es einfach so sehr) und wenn ich nicht gerade auf dem Boot bin, unternehme ich wonach mir gerade der Sinn ist: chillen am Strand, was für mein Fernstudium machen im Café, mit neuen Freunden auf dem Roller die Insel erkunden, schnorcheln und sich in Resorts schmuggeln und den ganzen Nachmittag einfach im Infinity Pool abhängen und sich Cocktails bringen lassen.

Dieses Gefühl, das ich in Koh Tao habe, ist schon verrückt. Vom ersten Augenblick an habe ich mich dort wohl gefühlt und so ist es auch diesmal. Ein nach Hause kommen an einen Ort, der so klein ist, dass man sehr schnell gelangweilt sein könnte. Bin ich aber nie. Selbst als ich einmal kurz vorm Lagekoller war, gibt es Möglichkeiten was zu tun und dem zu entkommen. Im letzten Jahr habe ich hier in einer kompletten Blase mit der Crew gelebt. Dieses Jahr ist es zwar anders von den Leuten und Umständen her, aber doch fühlt es sich gleich an. Ich habe mich in den 1,5 Jahren weiterentwickelt und das spüre ich auch, und trotzdem bin ich die Alte, die einfach nur rundum happy ist, wenn sie tauchen kann und am und im Meer sein kann. Ich merke, dass ich nicht viel brauche, um glücklich zu sein. Aber wie lange kann so was anhalten? Wie lange könnte ich in dieser Welt, auf dieser Insel leben? Wäre es mir irgendwann doch zu langweilig, zu klein? Das ist sehr gut möglich. Auch diesmal habe ich „nur“ eine Woche hier geplant. Weil ich in den zwei Monaten noch so viel sehen will. Und auch weil ich vielleicht fürchte, dass ich hier richtig hängen bleiben könnte. Doch wovor habe ich wirklich Angst? Ich spüre in mich und weiß, dass es richtig ist nun weiterzuziehen. Und genauso weiß ich, dass ich wiederkommen werde. Und es ist völlig egal wann und für wie lang. Das wird sich schon zeigen.

Ich sitze wieder in der Fähre. Diesmal auf den Weg zur nächsten Insel. Ich kann nicht anders und habe Tränen in den Augen, aber sie machen mich nicht traurig, sondern glücklich. Glücklich, meinen Happyplace gefunden zu haben. Den Ort, an den ich immer wiederkommen kann, egal wie weit der Weg auch ist. Dieser Ort, der mich mich sein lässt, der mich im wahrsten Sinne des Wortes abtauchen lässt. Lustigerweise hat auch ein Tauchlehrer gesagt, dass ich eh wiederkommen werde und er hat sich nur mit einem „Bis gleich“ bei mir verabschiedet. Und ja, so ist es.

Koh Tao – Bis gleich. Bis bald. Auf jeden Fall sehen wir uns wieder.

Verfasst von

Hallo, ich bin Denise – Zertifizierte Ayurveda Gesundheitsberaterin, Öljunkie & Foodlover. Ich berate Dich gerne in alle Fragen für ein ganzheitliches Wohlbefinden. Dabei ist es mir wichtig für Jede(n) einen individuellen Gesundheitsplan zu entwickeln, der in Dein Leben passt und mit dem Du Dich wohlfühlst.

Ein Kommentar zu „Same Same, But Different

  1. Ja, ich kenne das Gefühl, dass man verändert an einen Ort zurückkommen kann – und dann da trotzdem happy ist 🙂 Freut mich sehr, dass es dir so ging!

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