Was ist eigentlich dieses Ayurveda? Und ist es nicht super kompliziert? Gibt es da nicht diese unterschiedlichen Typen? Ist man nicht total eingeschränkt, wenn man sich ayurvedische ernährt? Nein. Ja. Nein.
Bevor ist hier mehr über das Thema Ayurveda schreibe, ist glaube ich eine kurze Einführung zunächst ganz hilfreich.
Ayurveda bedeutet übersetzt „Wissen vom Leben“. Diese Übersetzung aus dem Sanskrit impliziert, dass der Ayurveda nicht nur einzelne Aspekte des Lebens betrachtet, sondern eine ganzheitliche Sichtweise hat, immer mit dem Ziel die Gesundheit zu fördern und zu erhalten.
Im Mittelpunkt dessen steht der Mensch als Individuum, denn jeder Mensch ist unterschiedlich. Im Ayurveda sehen wir jeden Menschen als eine Einheit aus Körper, Geist und Seele und versuchen wieder ein Gleichgewicht zwischen diesen drei Säulen herzustellen, um Krankheiten vorzubeugen.
In der ayurvedischen Beratung geben wir deswegen Empfehlungen zu unterschiedlichen Lebensbereichen:
- Ernährung: dies ist ein zentrales Thema im Ayurveda. Welche Nahrung benötigt mein Körper, um mir alle lebensnotwenigen Elemente zuzuführen? Was kann mein Körper am einfachsten verstoffwechseln? Welche Nahrung tut mir gut und nährt mich wirklich?
- Körperpflege: Welche Rituale tun meinem Körper gut?
- Gestaltung des Tagesablaufs: Wann sollte ich am besten aufstehen? Wann arbeite ich am effizientesten? Wann ist die beste Zeit, um Sport zu treiben?
- Leben im Einklang mit den unterschiedlichen Jahreszeiten: Was ist zu beachten, wenn es z.B. im Herbst wieder kalt wird? Wir wirkt sich das auf unser Gemüt und unseren ganzen Körper aus?
- Verschiedene Lebensalter: Welche allgemeinen Verhaltensweisen gibt es in den verschiedenen Lebensphasen? Warum ist man mit Mitte 30 meist ehrgeiziger als mit 70?
Für all diese Fragen gibt es Empfehlungen im Ayurveda, die uns dabei unterstützen wieder im Einklang mit uns selbst und der Natur zu leben und uns somit helfen Krankheiten vorzubeugen. Denn die Prävention ist die zentrale Aufgabe im Ayurveda. Um Erkrankungen vorzubeugen ist es wichtig, dass man das Umfeld und alle Faktoren, die unsere Gesundheit beeinflussen können, ganzheitlich betrachtet. Dazu gehören u.a.:
Das mag auf dem ersten Blick sehr komplex klingen, allerdings ist es im Prinzip sehr einfach und intuitiv, wenn man sich einmal mit dem Thema beschäftigt hat, denn dann realisiert man immer mehr, dass wirklich alles zusammenhängt. Denn zur Gesundheit gehören immer das körperliche, psychische und soziale Wohlbefinden.
Als ich selbst angefangen habe mich mit dem Thema Ayurveda zu beschäftigen, habe ich den Fokus eher auf den Bereich der Ernährung gelegt, weil da mein größtes, offensichtliches Problem lag. Allerdings musste ich dann sehr schnell erkennen, dass die Ernährung nur ein Teil des Ayurveda ist und dass z.B. auch der Tagesablauf und auch die Jahreszeiten eine zentrale Rolle spielen – und dass dieses Wissen auch auf der Arbeit und in der Ausführung meiner Aufgaben wirklich helfen kann.
In all diese Themenbereiche möchte ich euch Stück für Stück einführen und zeigen, wie einfach und hilfreich Ayurveda sein kann. Es ist ein Stück zurückfinden zu einem natürlichen Rhythmus, die Konzentration auf unsere Intuition.
Ich werde hier auch über die drei Konstitutionstypen Vata, Pitta und Kapha schreiben. Zum einen weil ich es selber total spannend finde und zum anderen, weil ich zeigen möchte, wie uns das Wissen über die Konstitution in unserem Alltag bereichern kann und dass dein Dosha so viel mehr ist, als nur eine Ernährungsempfehlung.