Eines der wichtigsten Zeichen, die man als Taucher lernt ist das des Triggerfishs (Drückerfisch). Dieser Zeitgenosse ist zwar relativ gross, aber sieht gar nicht mal so gefährlich aus. Er kann aber gefährlich werden, wenn man ihm zu nahe kommt und ihn triggert. Dann schnappt er mal ganz gerne zu.
Kennen wir das Verhalten aber nicht eigentlich alle? Schnappt nicht jeder mal zu, wenn man einem zu nahe kommt oder einem wunden Punkt erwischt? Ich hatte eine Phase, in der ich mich recht leicht habe triggern lassen, sprich ich bin einfach super leicht auf bestimmte Sätze oder auch Personen angesprungen, habe zickig, wütend und mit Selbstzweifel geantwortet. Das ist natürlich alles andere als ein schönes Gefühl, denn es ist etwas wo man sich wieder rausziehen muss. Irgendwann habe ich dann zumindest schon mal erkannt, dass es bestimmte Trigger bei mir gibt und konnte dadurch anfangen damit umzugehen. In erster Linie ging habe ich erkannt, dass es für mich wichtig ist, mich vor negativem zu schützen und bei mir selbst zu bleiben. Ich rege mich immer noch schnell über manche Dinge auf, aber ich versuche dann für mich die Entscheidung zu treffen, ob es diese Sache wert ist mich aufzuregen, meine Meinung zu sagen und involviert zu sein. Oder ob ich mich in dieser Situation einfach mal komplett zurückziehe und den Trigger, Trigger sein lasse.
Das ist nichts, was ich von heute auf morgen geschafft habe, aber ich übe.
Und auf einmal realisiere ich, wie viel ich gelernt habe, wie viel ich gewachsen bin. Ich war letztens in einer Situation. Das war der Trigger und ich war ganz knapp davor darauf anzusprechen und mit einem Gefühl der Wut und der Unverständnis zu antworten. Aber ich habe mich diesmal zurück genommen, nicht direkt geantwortet und sich die Emotion beruhigen lassen. Das Tolle ist nämlich, dass wir auch bei der ständigen Erreichbarkeit heute, wir gar nicht immer direkt reagieren müssen. Es ist vollkommen ok auch mal was ruhen zu lassen, in sich hineinzuschauen und seine erste Reaktion zu reflektieren.
In meinem Fall habe ich mit etwas Abstand gemerkt, dass da einfach keine Wut mehr ist. Es ist einfach gut so wie es ist.
Die Sache mit Triggern ist: sie haben immer was mit unserem aktuellen Gemütszustand zu tun und reflektieren genau das, woran wir noch arbeiten und wachsen müssen. Vielleicht war es bei mir das Gefühl, zu viel Wert darauf zu legen, was andere über mich denken und die Angst nicht gesehen zu werden. Theoretisch wusste ich die ganze Zeit, dass es Schwachsinn ist und dass es mir egal sein kann, was andere von mir denken. Aber zwischen Theorie und Praxis liegen manchmal doch Welten und der einzige Weg dadurch, ist es eben dadurch zu gehen, offen zu sein für die innere Arbeit und dann Stück für Stück zu erkennen, was eigentlich das Problem ist. Denn unser Gegenüber, unser Trigger spiegelt in den meisten Fällen einen fest sitzenden Glaubenssatz.
Und da gilt es anzusetzen. Was ist das für ein Glaubenssatz? Welche Angst hält mich gerade auf? Wie kann ich das auflösen? Meine Erfahrung und meine Schritte mit Glaubenssätzen aufzuräumen, findest du in diesem Artikel.