„Bei dir verändert sich auch gerade alles.“
Das hat eine Freundin mir letzte Woche gesagt und sie hat recht. Neuer Job, Yin Yoga Ausbildung, verkürzte Arbeitszeit, Wohnung komplett umgeräumt…Wenn ich es so aufschreibe merke ich, dass das gerade echt einiges los ist. Es war aber auch das letzte halbe Jahr recht ruhig (was für mich eine sehr lange Zeit ist) und ich habe mich hauptsächlich um meine kleine Fellnase gekümmert und andere Lebensbereiche liefen einfach so mit.
Dennoch ist glaube ich innerlich bei mir einiges passiert. Ich habe meine Intuition wiedergefunden. Und das ist der Hauptaspekt warum ich nun Veränderungen angehe. Denn das spannende ist, dass alle Entscheidungen, die ich gerade treffe zu 100% intuitiv getroffen sind.
An sich bin ich schon immer ein intuitiver Mensch gewesen. Dennoch war meine Intuition in den letzten Jahren etwas vernebelt. Wie so ein Radar, der im Nebel steht. Heute weiß ich, dass es zu der Zeit war, als ich selbst nicht mit mir im Reinen war.
Wie habe ich nun meine Intuition wiedergefunden?
- Glaubenssätze erkennen und auflösen: Durch einen Kurs der tollen Kristin Woltmann habe ich Anfang 2018 zum ersten Mal von Glaubenssätzen gehört. Und siehe, natürlich habe ich – wie jeder von uns- so einige mit mir rungetragen. Diese zu erkennen war schon eine große Erkenntnis an sich. Sie dann Stück für Stück aufzulösen war ein noch wichtigerer Schritt. Machen wir uns nichts vor. Das hat teilweise sehr lange gedauert und so hier und da kommt auch bei mir noch ein alter Glaubenssatz in Form meines Egos hoch. Heute kann ich das zum Glück einordnen und weiß damit umzugehen.
- Yoga: Ich habe ja schon mal eine lange Liebeserklärung an den Yoga geschrieben. Jede Art des Praktizierens hat mich wieder ein Stück weit zu mir gebracht. Auch wenn ich aktuell damit struggle eine regelmäßige Praxis in meinen Alltag zu integrieren (hallo, neue Routinen), so weiß ich doch, was sie mir bringt und dass ich sie dringend brauche. Yoga ist für mich Ankommen und Loslassen zur gleichen Zeit. Einatmen. Ausatmen. Immer wieder.
- Ayurveda: Reizdarm, Unverträglichkeiten, Psyche, was hatte ich nicht alles für tolle Diagnosen von Ärzten bekommen. Dann kam der Ayurveda um die Ecke und hat mir gezeigt, dass ich ein starkes Vata/Pitta Ungleichgewicht habe mit allem was dazu gehört: innere Unruhe, leichter Schlaf, ständiger Blähbauch, Gereiztheit, Wut, immer weiter machen und nie aufhören, sich keine Pausen gönnen, Panik, emotionales Ungleichgewicht, Zyklusbeschwerden…Joa, alles nicht so pralle. Umso mehr ich in die Wissenschaft des Ayurveda eingetaucht bin und vor allem umso mehr ich angefangen habe, neue ayurvedische Routinen in mein Leben so lassen, umso besser ging es mir. Heute erkenne ich sehr schnell, wenn ich gerade mal wieder in ein Ungleichgewicht stolpere und habe meine Tools, um dem entgegenzusteuern. Das braucht vielleicht immer noch etwas Zeit bis es wirklich Klick bei mir macht, aber eigentlich weiß ich immer genau was los ist. Und so verrückt es auch ich, so habe ich als Vata/Pitta, die sich so sehr nach mehr Erdung gesehnt hat dieses Jahr doch tatsächlich mit einen bisschen zu viel Kapha zu kämpfen. Ich nenne es mein Lockdown Kapha. Und weiß, dass ich auch das wieder in den Griff bekomme.
- Ätherische Öle: Welch ein Segen doch meine Ölchen sind! Ich habe mich schon immer für Aromen interessiert und wollte in der 5.Klasse mein eigenes Parfum herstellen (mit selbst gepflückten Blumen). Die ätherischen Öle sind für mich die perfekte Ergänzung zum Ayurveda und aus meinem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ich weiß genau, welches Öl ich benötige, um besser durchzuschlafen, welches Öl mir mehr Fokus und Konzentration gibt, welches Öl mir bei innerer Unruhe hilft wieder runterzukommen und welches Öl mich einfach nur stark und mutig sein lässt. Die Öle sind eine wundervolle Ergänzung, allerdings hilft ein Öl alleine auch nicht, um mit seinem Leben klarzukommen. Was ich in den letzten Jahren verstanden habe ist, dass es immer um das große Ganze geht. Mein Lifestyle, meine Ernährung, meine Gedanken, Bewegung, mein Umfeld usw. Doch es eine wichtige Stellschraube in meinem Lebensrad, ein Anker, den ich immer wieder setzen kann.
All das hat dazu geführt, dass ich wieder Ich bin. Mich gut fühle und meine Essenz spüre. Natürlich gibt es immer wieder Aufs und Abs. Es gibt Tage, da stimmt nichts. Das ist vollkommen normal und wäre ja auch komisch, wenn es nicht so wäre. Wichtig ist glaube ich, dass man sich auch dann wieder darauf besinnt, was einem gut tut. Dass wir unsere Routinen wieder anpassen. Schauen, was jetzt gerade in unser Leben passt und uns gut tut. Die Intuition ist dabei ein wunderbarer Begleiter.